Erfahren Sie, wie Sie Ihr Unternehmen vor den drei gefährlichsten Betrügereien rund um die Supply-Chain schützen können.
Aus einer Perspektive sind die globalen Lieferketten, die unsere Industrien auf der ganzen Welt aufgebaut haben, beeindruckend und funktional. Einige sind aufwändiger als andere, aber sie alle fungieren als Fliessbänder über grosse Entfernungen, wobei jeder Dritte seinen Teil dazu beiträgt. Das Lieferkettenmodell eröffnet kleineren Unternehmen Möglichkeiten, ein Teil von etwas Grösserem zu sein. Leider eröffnet es auch Möglichkeiten – sehr viele Möglichkeiten – für krumme Akteure, sich in den Prozess zu einzuhaken und ihn zu Fall zu bringen.
Supply-Chain-Betrug kann an jedem Punkt in der Kette eintreten, von der Teileerstellung über die Lagerhaltung bis hin zum Versand, zur Rechnungsstellung, Versicherung und sogar zum Systemzugriff. Die brutalste Schwachstelle von Lieferketten ist, dass ein schlechtes Glied den gesamten Prozess der Kette blockieren kann. Die Überprüfung und genaue Beobachtung jedes Teils der Kette ist der Schlüssel für jedes Unternehmen, das einen reibungslosen Geschäftsbetrieb gewährleisten möchte.
Einige der häufigeren Betrügereien in der Lieferkette betreffen die Speditionsphase, wenn Unternehmen ihre Waren versenden. Ein Spediteur ist ein Unternehmen, das die Logistik zum Transport von Gütern organisiert. Geschäftsinhaber, die ihre Produkte ins Ausland versenden möchten, werden Spediteure beauftragen, und der Wettbewerb in diesem Bereich hat immens zugenommen. Dies hat die Aufmerksamkeit von Kriminellen auf sich gezogen, die Wege gefunden haben, die Situation auszunutzen.
Die 3 häufigsten Speditionsbetrügereien
1. Einbehaltung des Frachtbriefs (BOL, Bill of Lading)
Der BOL ist ein wichtiges Rechtsdokument, das als Beförderungs- und Empfangsvertrag für die Waren des Unternehmens dient. Ohne sie erlaubt der Bestimmungshafen niemandem, die Sendung zu beanspruchen. Bei diesem Betrug geben sich die Falschspieler online als «Billigspedition» aus. Das unwissende Opfer wählt normalerweise das falsche Unternehmen, weil dessen tolle Preise alle anderen teuer aussehen lassen. Alles läuft reibungslos, bis die Waren verpackt, verladen und zum Versand gebracht werden. Dann verweigern die Betrüger die Freigabe des BOL, es sei denn, das Opfer zahlt einen bestimmten Geldbetrag. Im Wesentlichen wird der BOL als Lösegeld gehalten.
So vermeiden Sie diesen Betrug: Informieren Sie sich vor der Suche nach einem Spediteur über die realistischen Gesamtkosten Ihrer Sendung. Auf diese Weise können Sie feststellen, ob das Angebot, das Sie online finden, zu niedrig ist, um legitim zu sein. Wählen Sie auch Unternehmen aus, die ihre eigenen offiziellen Websites haben, und überprüfen Sie die Kundenbewertungen.
2. Doppelte Firmennamen
Der Betrug mit doppelten Namen ist ein weiterer Trick, der Opfer erwischen kann. Insbesondere wenn die späteren Opfer es eilig haben und nicht genau hinsehen. Betrüger wissen, welche Spediteure beliebt sind, also versuchen sie diese so weit wie möglich zu imitieren. Käufer aufgepasst – es ist möglich, dass Unternehmen denselben Namen haben. Die Auswahl eines gefälschten Unternehmens, das vorgibt, legitim zu sein, kann zu einem hohen Zeitaufwand und verlorenem Geld führen.
So vermeiden Sie diesen Betrug: Sehen Sie sich zunächst die URL des Unternehmens an und vergewissern Sie sich, dass die Schreibweise des Firmennamens korrekt ist. Während Unternehmen dieselben Namen haben können, können sie sich nicht genau dieselbe Website teilen. Überprüfen Sie, ob der Name leicht falsch geschrieben wurde, um Benutzer zu täuschen. Prüfen Sie auch die Domain. Wenn es sich um eine kostenlose Hosting-Site wie Wix, HubSpot oder Homestead handelt, besteht eine gute Chance, dass es sich um eine gefälschte Site handelt, die versucht, das Doppelgänger-Spiel zu spielen.
3. Frachtdiebstahl
Dieser Betrug folgt dem gleichen Muster wie der BOL-Betrug. Die Kosten für den Service werden verdächtig niedrig sein, und alles wird wie geplant verlaufen, bis die Waren verpackt, verladen und zum Versand gebracht worden sind. An diesem Punkt bricht die Kommunikation ab und das Opfer hört nie wieder etwas von den Betrügern. Sie nehmen die Waren für sich und verkaufen sie auf dem Schwarzmarkt.
So schützen Sie sich: Verwenden Sie die Ratschläge für die oben genannten Betrugspunkte und stellen Sie zusätzlich Fragen, bevor Sie zu irgendwas Ihre Zustimmung geben. Fragen Sie das Unternehmen, wie es arbeitet, lesen Sie die Geschäftsbedingungen, fragen Sie nach Telefonnummern und fragen Sie nach seiner Rechnungs- und Lieferadresse. Wenn irgendetwas nicht stimmt, sind Sie wahrscheinlich auf einen Betrug gestossen.
Weitere Tipps zum Schutz vor Betrügereien in der Lieferkette.
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Seien Sie jederzeit Wachsam.
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Seien Sie bei der Auswahl eines Anbieters nicht zu eilig. Überprüfen Sie jedes Unternehmen, mit dem Sie Geschäfte machen möchten. Gründlich.
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Schulen Sie alle Mitarbeiter Ihres Unternehmens, um sich vor Betrug wie den oben genannten zu hüten.
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Setzen Sie zuverlässige Cyber Security Tools, wie Firewalls, ein.
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Führen Sie regelmässige Audits aller externen Partner und Prozesse durch.
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Untersuchen Sie sofort alle ungewöhnlichen Umstände oder finanziellen Ungereimtheiten.